Haben sich Männer oder Frauen entschieden, gegen den Haarausfall anzukämpfen, gibt es nur wenige wirksame Möglichkeiten. Die folgenden Medikamente können erfolgversprechend sein:
Tritt der Haarausfall über einen längeren Zeitraum ein, sind die Aussichten auf Erfolg deutlich höher, als wenn der Haarausfall plötzlich und schnell verlaufend auftritt, bzw. wenn die Betroffenen älter als 45 Jahre sind, oder bereits eine ausgebildete Glatze haben.
Fallen die Haare aus, geschieht dies in der Regel durch den anlagebedingten Haarausfall. Die Haarfollikel reagieren auf das Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron. Durch das Enzym 5-alpha-Reduktase wird Testosteron zu Dihydrotestosteron, auch DHT genannt, umgewandelt. Durch das DHT wird das Wachstum der Haare beeinflusst sowie die Follikel verkleinert, die Haare fallen frühzeitig aus. Zunächst wächst noch ein zarter, dünner Flaum. Schließlich stellen die Follikel das Haarwachstum völlig ein.
Laut diverser Studien wird durch die Einnahme von einem Gramm Finasterid die DHT-Konzentration um ca. 65% gesenkt und der Haarausfall dadurch gestoppt. Da nur die Haarwurzeln auf das Finasterid ansprechen, wirkt das Finasterid äußerst effektiv. Über 1.500 Männer wurden über 5 Jahre in einer Studie nach Einnahme des Medikaments mit dem Ergebnis untersucht: Bei ca. 90% der Probanten wurde der Haarausfall gestoppt und bei ca. 65% nahm die Haardichte nach der Einnahme von Propecia durch neue, sowie dickere Haare sogar zu.
Alfatradiol, der Wirkstoff von Pantostin, wird ebenfalls zur Therapie des Haarausfalls eingesetzt. Pantostin ist in Deutschland seit 1998 als Medikament gegen androgenetischen, d.h. erblich bedingten Haarausfall bei Männern und Frauen zugelassen, gut verträglich und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass eine Behandlung mit Pantostin über 6 Monate den Anteil der Haare in der Wachstumsphase (Anagenphase) deutlich steigert, bei insgesamt guter Verträglichkeit. Wird es regelmäßig angewendet, können bereits nach einem Monat erste Besserungen auftreten.
Alfatradiol hemmt das Enzym, welches Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt. Dadurch wird weniger haarwurzelschädigendes DHT gebildet. So wirkt Pantostin gegen die fortschreitende Rückbildung bestehender Haarwurzeln – der Haarausfall kann deutlich gemindert oder gestoppt werden.
Alfatradiol ist kein hormoneller Wirkstoff und kann deshalb von Männern und Frauen angewendet werden.
Propecia ist das einzige Präparat mit weltweiter Zulassung. Die Verträglichkeit und Wirkung wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen. Propecia wird täglich einmal in Tablettenform eingenommen. Vom Hersteller wird der Haarwuchserfolg mit 66%, ein Stopp des weiteren Haarausfalls mit 83% angegeben. Die regelmäßige Einnahme bewirkt, dass sich aus dem Testosteron weniger DHT bilden kann. Bei 98% aller Testpersonen kam es zu keinen Nebenwirkungen. Nachlassendes sexuelles Verlangen trat bei ca. 2% der Testpersonen auf. Eine Wirkung kann nur erzielt werden, wenn das Medikament täglich eingenommen wird. Wenige Monate nach dem Absetzen des Medikamentes setzt der Haarausfall wieder ein.
Für Frauen ist Propecia nicht geeignet. Zudem kann es während der Schwangerschaft zu schweren Fehlbildungen bei männlichen Föten führen.Finasterid ist daher nur für Männer zugelassen und in Deutschland auf Rezept zu bekommen.
Einziger Wirkstoff von Propecia ist 1mg Finasterid pro Tablette. Vom gleichen Hersteller wird schon über längere Zeit das Medikament Proscar zur Behandlung der vergrößerten Prostata angeboten. Gegenüber Propecia enthält die Proscar -Tablette 5 mg des Wirkstoffes Finasterid. Die haarwuchsfördernde Eigenschaften wurden zunächst bei Proscar festgestellt. Proscar und Propecia liegen in etwa gleich im Preis. Wird Proscar in 5 gleiche Teile aufgeteilt, um die vergleichbare Dosis von Propecia zu erhalten, ergibt sich ein Preisvorteil von ca. 80% gegenüber Propecia.
ist in vielen Ländern unter dem Markennamen Rogaine und Xandrox zugelassen und im Handel erhältlich. In Deutschland wird Minoxidil als rezeptpflichtiges Medikament unter dem Markennamen Regaine in den Apotheken angeboten. Regaine – Minoxidil wird als Haarwasser mit einem Zusatz von 2% bis 5%, oder als Gel mit 15% Minoxidil angeboten. Die Wirkung wird durch die Dosierung beeinflusst. Lt. Herstellerangaben wird durch Minoxidil die Neubildung der Blutgefäße im Umfeld der Haarfollikel angeregt. Die kombinierte, regelmäßige Anwendung von Minoxidil und Propecia ist daher ideal, da Minoxidil die Blutgefäße anregt und durch Propecia weniger DHT erzeugt wird.
Anwendungsgebiet: „Regaine - Männer“ stabilisiert den Verlauf der anlagebedingten Glatzenbildung im Tonsurbereich der Kopfhaut von 3–10 cm Durchmesser. In der Mehrzahl der Fälle kann durch die Therapie mit Regaine Männer eine Verlangsamung des Haarverlustes resultieren und einem Fortschreiten der Glatzenbildung entgegengewirkt werden.
Anwendungshinweise: Bei der Anwendung von „Regaine – Männer“ sollte eine gesunde, normale Kopfhaut vorliegen. „Regaine – Männer“ sollte 1 Mal morgens und abends auf die trockenen, von Haarverlust betroffenen Areale der Kopfhaut aufgetragen werden, gefolgt von mindestens vierstündiger Wartezeit bis zum nächsten Anfeuchten von Haaren und Kopfhaut.
Finasterid wirkt nur, so lange es von den Patienten täglich eingenommen wird. Frühestens 3-4 Monaten nach der Einnahme von Finasterid kann ein sichtbarer Erfolg erzielt werden. Sollte sich nach einem Jahr keine Verbesserung einstellen, sollte die Einnahme beendet werden.
Direkt nach Beginn der Einnahme kann der Haarausfall verstärkt auftreten. Dies kann bedeuten, dass ein neuer Wachstumszyklus bei den Haarfollikeln begonnen hat.
Propecia sollte ununterbrochen, ob mit oder ohne Haarverpflanzung eingenommen werden. Nach einer Unterbrechung stellt sich der Haarausfall erneut ein, der ursprüngliche Zustand wird spätestens nach einem Jahr wieder erreicht. Die Dosierung kann nach der reaktivierten Anfangsphase wieder etwas verringert werden. Täglich kann ggf. die Menge von 0,5 bis 0,2 mg an Finasterid ausreichen. Bisweilen kann die Einnahme sogar an einigen Tagen ausgesetzt werden.
Bei FUT 4 Stunden für 3.400 Grafts, keine weitere OP für mind. 1 Jahr,
bei FUE 5 Stunden für 3.400 Grafts, Anwachsquote: etwa 95 %